Jôdô

Was ist Jôdô?

Im Jôdô, dem Weg des Stockes, verteidigt man sich mit einem Holzstab, dem Jô, gegen einen Schwertkämpfer. Anders als beim Schwert, können beim Stock beide Enden eingesetzt werden. Je nachdem wie der Stock gehalten wird, kann das Ma’ai, der Abstand zum Gegner, variiert werden. Es können Stöße, Schläge und Schwünge ausgeführt werden. Ein Schlag mit dem Jô kann selbst eine gute Schwertklinge biegen oder brechen.

Jôdô wird hauptsächlich zu zweit geübt, wobei ein Partner die Stelle des Schwertkämpfers, der andere die des Stockkämpfers einnimmt. Da ohne Rüstung oder Schutz trainiert wird, übt man in traditionellen Trainingsformen (Kata), die genau festgelegte Technikkombinationen enthalten.

 

Wie entstand Jôdô?

Um die Entstehung der Shindô Musô-Ryû rankt sich wie bei vielen anderen Stilen eine Legende. Musô Gonnosuke war ein Samurai, der unbesiegt aus vielen Zweikämpfen hervorgegangen war. In Edo traf er um 1600 auf Japans berühmtesten Schwertmeister Miyamoto Musashi. Dieser war für seine Techniken bekannt, bei denen er Lang- und Kurzschwert zugleich verwendete. Im Duell gelang es Musashi ihn mit seiner Zwei-Schwert-Technik zu besiegen. Musô ließ diese Niederlage keine Ruhe. Nach etlichen Jahren des Wanderns und Übens zog er sich in die Einsamkeit zurück. Musô entwickelte eine neue Waffe, den 128 cm langen und 26 mm dicken Stock (Jô).

In die neue Kunst, die er Jôjutsu nannte, brachte er die Stoßtechniken des Speeres, die runden Schwünge der Naginata (einer langen Lanze) und Schlagbewegungen aus dem Kampf mit dem Schwert und mit dem 180 cm langen Stock (Bô) ein. Der Legende nach soll Musô Gonnosuke in einem zweiten Duell Musashi mit dem Jô die einzige Niederlage beigebracht haben.