Aikidô

In den traditionsbewussten Budô-Kreisen Japans gilt Yôshinkan Aikidô als der Inbegriff eines effektiven und dynamischen Aikido. Deshalb ist der Yôshinkan-Stil der einzige, der für die Ausbildung der Tokioter Polizei in Anspruch genommen wird.

Heute hat sich der Yoshinkan-Stil einen Stammplatz in vielen Ländern gesichert. Seine weltweite Verbreitung führte 1990 zur Gründung der International Yôshinkan Aikido Federation (IYAF). Als Begründer des Aikido Yôshinkan gilt Shiôda Gôzô, der 1994 gestorben ist.

Shioda Gôzô
Shioda Gôzô

Shioda Gôzô kam im Alter von 17 Jahren zu Ueshiba Morihei. Obwohl er bereits den 3. Dan im Judo besaß und voll jugendlichen Selbstvertrauens war, überzeugte ihn eine Kostprobe von Ueshibas Aikido derart, dass er von 1932 an acht Jahre als persönlicher Schüler bei ihm blieb.

Nach dem zweiten Weltkrieg hatte Shiôda großen Anteil an der Verbreitung des Aikido in Japan. Er unterrichtete als erster Einheiten der Polizei und machte in zahlreichen Vorführungen an Universitäten, Unternehmen und in der Öffentlichkeit die Kunst bekannt.

1955 fiel Shiôdas Können auf einer großen, japanischen Kampfkunst-Veranstaltung derart auf, dass sich eine Gruppe von Sponsoren fand, die ihm seine eigene Schule, Aikido Yôshinkan, finanzierte.

Shiôda Gôzô, der als erster aus Ueshibas Händen den 9. Dan erhalten hatte, trennte sich von der Aikido-Organisation des Sohnes und Nachfolgers des Gründers, Kisshômaru Ueshiba, und vertrat bis zuletzt einen traditionelleren und strengeren Aikido-Stil, der sich stark am Aikido Ueshibas der Vorkriegszeit orientiert. Gleichzeitig formulierte Shiôda eine Lehrmethode, die systematisch und präzise die Basis des Aikido vermittelt und so dem Anfänger den Einstieg erleichtert.